Am 3. Juli 2004 wurde ich Deutscher B-Jugend Meister. Am 7. Oktober 2008 zog ich in meine erste eigene Wohnung. Am 20. Februar 2006 machte ich meinen Führerschein. Und irgendwann im späten Frühling 2007 mein Abitur – das genau Datum weiß ich nicht einmal. Alles Tage, an denen ich zumindest indirekt irgendetwas geleistet habe. Jährlich bekomme ich jedoch an einen ganz anderen Jahrestag Glückwünsche: Am 17. Juli. Vor mittlerweile 24 Jahren habe ich da… …ja eigentlich gar nichts gemacht. Ich wurde geboren.
Aber für Partys, Geschenke und gesellschaftlichen Kontakt braucht man bekanntlich keine Gründe, sondern Vorwände. Also wurde gefeiert. Da mein Geburtstag dieses Mal auf einen Sonntag fiel, feierten wir rein. Ich glaube, ich habe das zum ersten Mal gemacht. Es hat auf jeden Fall etwas von Silvester. Ich danke allen, die mit mir gefeiert haben, allen die an mich gedacht haben (obwohl ich mal wieder den Geburtstag bei Facebook rausgelöscht habe) und natürlich allen, die mir sogar etwas geschenkt haben.
Eigentlich müsste man viel häufiger Geburtstag haben. Wie häufig sieht man sich nicht, oder meldet sich nicht, weil man „etwas zu tun“ hat. Hat jemand Geburtstag, rafft man sich auf – und wird mit Abenden wie dem am Samstag belohnt. Und dann wieder wird einem auch klar, das es eben kein Vorwand zum feiern ist, sondern ein Grund. Nur das man keine Leistung feiert, sondern etwas, dass wir in der Hektik des Alltags viel zu häufig vergessen: Wir feiern, dass es uns gibt. Oder anders gesagt: dass wir geboren wurden und es an uns liegt, aus diesem Leben etwas Gutes zu machen.
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