Heute wurde ich bei den Hessischen Meisterschaften über 800 Meter Vierter. Eigentlich ist Holz nichts, worüber man sich freut und so bin ich auch nicht gänzlich zufrieden. Bedenkt man aber die Vorzeichen, ist der vierte Platz ein Gewinn. Am Montag bin ich in Bischoffsheim über die 400 Meter angetreten. In einer hohen 50er-Zeit kam ich ins Ziel, was mich freilich überhaupt nicht zufrieden stellte. Zusammen mit den eher mäßigen oder gar schlechten Rennen in Darmstadt und Wiesbaden bewiesen die 400 Meter, dass ich nicht wirklich frisch bin. Und dann noch das Wetter: Schon seit frühen Morgen war es hier heute am schütten und im tribünenlosen Stadion von Friedberg stand das Wasser auch schon übelst in der Bahn.
Das Rennen selbst verlief dann aber – weitestgehend – nach meinem Geschmack. Nach der Kurve konnte ich mich an Position zwei einordnen, die ich im Verlauf der ersten 600 Meter mit ein wenig Körpereinsatz und gelegentlichen Kontern verteidigen konnte. Bei der Reaktion auf einen Angriff auf der Gegengerade bot sich dann eine ansprechende Lücke: 200 Meter vor Ziel ging ich an die Spitze und fühlte mich auch noch gut. Ich dachte, ich komme damit durch. Auf der Zielgerade konnten aber doch noch drei Läufer an mir vorbei kommen.
Wenn die Saisonvorbereitung besser geklappt hätte, sprich verletzungsfrei, wäre sicher mehr drin gewesen. Leider kam ich auch zu keinem Anlauf für die DM-Norm. Und da ich nur zur zweiten (oder dritten) Reihe gehöre, wird man mich auch nicht einfach so starten lassen, wie sicherlich den ein oder anderen „Star“ bei den Deutschen, die ebenfalls im deutlich verkürzten Qualifikationszeitraum keine A- oder B-Norm erbracht haben. Ich schau mir die Deutschen demnach – genauso wie alle, die die B-Norm haben aber trotzdem vom Verband gestrichen werden, im Fernsehn an – oder gar nicht.
Ich selbst habe meine Saison freilich noch nicht beendet. Am Mittwoch gibt es in Pfungstadt eine kleine Neuauflage des Finals von heute. Wenn das Wetter mitspielt, wird es dabei auch schneller werden.