Einen tränenreichen Abschied gab es nicht. Vielleicht hat es das einem emotionalen Menschen wie mir sogar etwas schwerer gemacht. Schluss aus vorbei. Freitag das Praktikum bei Spiegel Online. Den letzten Text angelegt, alle Programme aus, die Türöffner-Karte abgegeben – „Du hörst von uns, hoffe man sieht sich mal wieder“. Danach ein letztes Mal mit den Mitpraktis was trinken gegangen. Aber nicht alle hörten ebenfalls Freitag auf, einige haben noch etwas Zeit. Ein seltsames halbes Tschüß. „Meld dich, hoffe man sieht sich mal wieder“.
Packen, Samstag das zwischengemietete Zimmer wieder abgeben. Noch einen netten Abschied des Mitbewohners bekommen. Zimmerschlüssel abgeben – „tschüß“. Auf dem Weg zur Autobahn ein letztes Mal an den Joggingstrecken der letzten zwei Monate vorbei. Die CD im Player, deren Lieder mich die letzte Zeit begleitet haben. Wieder in Pfungstadt. Aber nicht wirklich zurück, denn schon bald geht es nach Berlin. Wieder eine neue Stelle (taz.de), neue Leute (Kollegen, Mitbewohnerin), neue Umgebung. Wieder Kleinigkeiten angewöhnen wie: Wo ist der Lichtschalter, wo kann man einkaufen?
Was bleibt als Fazit des ersten Teils meines Praxissemesters? Es macht Spaß in einem Unternehmen zu arbeiten, was Spaß an der Sache hat. Es gibt vermutlich an jeden Ort der Welt tollte Leute – und Honks (ich glaube die Verteilung ist tatsächlich weitestgehend homogen weltweit). Ich habe fachlich viel gelernt, weiß aber auch, dass ich mich mit meiner bisherigen Ausbildung keineswegs verstecken muss, eher im Gegenteil. Und alles Weitere wird man (wieder)sehen müssen. Ich hoffe jedenfalls, dass einige Leute nicht zu archivierten Telefonnummern verkommen. Danke auf jeden Fall für eine gute Zeit.
Man sieht sich im Leben ja immer 2x. Und ich glaube, in meinem Leben wird es mich auch noch einmal nach Hamburg verschlagen. Man schaue sich nur die Medienbranche dort an. Nun hoffe ich Berlin wird auch toll. Wieder hat sich viel Besuch angekündigt. Das jedoch hatte in Hamburg ja nicht so gut geklappt. Ich hoffe, diesmal wird Wort gehalten.
Ich melde mich dann wieder aus der Hauptstadt.